Dass ich diesen Tag noch erleben darf, dass Kaido nun besiegt ist. Wano Kuni hätte locker von der Länge her ein eigener Manga sein können. Es kommt mir wirklich etwas surreal vor, dass wir dem Ende von Wano Kuni entgegenfiebern. Ich hab schon die Zeit vergessen, wie One Piece ohne Wano Kuni war.
Nun möchte ich ein paar Worte zum Kampf verlieren. Oda hat sich mit der Figur Kaido viel zu sehr verausgabt. Sein erster Auftritt in Kapitel 795 war legendär und ich weiß noch ganz genau wie mein ganzer Körper zitterte, als dieser sein Reveal bekam. Das war einer der besten Einführungen von einem Charakter jemals. Dementsprechend habe ich mich auf diesen Charakter unnormal gefreut und wollte alles von ihm erfahren und nun ja.. umso höher man fliegt, desto tiefer fällt man. Kaido ist wohl einer der größten Enttäuschungen in ganz One Piece. Ich weiß immer noch nicht wer Kaido ist und was ihn ausmacht. Er ist ein mit Muskeln zugeballlerter Alkoholiker. Woher sein Entschluss kam suizidgefährdet zu sein oder warum er unbedingt Piratenkönig werden möchte ist mir weiterhin schleierhaft. Er bekam nun doch noch ordentlich Screentime und trotzdem ist er für mich nichts weiter als eine leere Figur, ohne wirkliche Tiefe. Das zu einem Charakter zu sagen, den Oda bereits seit Punk Hazard aufgebaut hat ist echt hart. Selbst so ein Nebencharakter wie Senior Pink ist mir so viel mehr ans Herz gewachsen und das brauchte keine hunderte von Kapiteln. Sein Flashback ist ziemlich nichtssagend, da man kaum etwas neues erfährt, im Grunde nur, dass er schon damals ein Muskelprotz war. Wahnsinn.. Ist mir auch mittlerweile ganz recht, noch mehr Kapitel zu Kaido brauche ich nun nicht. Oda hatte so viele Gelegenheiten diesen Charakter mehr Tiefe zu verleihen, stattdessen nutzte er das für die ausgelutschten Samurai, sinnlose Szenen von irgendwelchen No Names die keinen interessieren oder aber tausendfache Wiederholungen von irgendwelchen längst abgeschlossenen Plots, bestes Beispiel Oden. Am Anfang fand ich das Konzept die fünf Rookies auf dem Dach gegen zwei Kaiser noch ganz ansprechend, doch es war von vornerein klar, dass das einfach nicht funktionieren kann. Kaido allein ist schon eine Hausnummer für sich und mit sehr viel Mühe, eigene Grenzen überwinden und auch ein bisschen Glück hätte es geklappt Ruffy, Zorro, Kid, Killer und Law Kaido zu bezwingen. Doch noch einen Charakter auf dem Dach zu haben, der Kaido kräftemäßig in nichts nachsteht ist dann bei aller Liebe einfach viel zu viel. Was hat sich Oda dabei gedacht? Hier ist gerade Kid ein wichtiger Punkt. Seine Intention war es Kaido zu töten und nur er ist der Grund, warum er überhaupt in Wano Kuni versauerte. Dazu kommt noch das tragische Schicksal von Killer. Und der Konkurrenz Kampf zwischen Ruffy und Kid in Udon. All das erscheint jetzt überflüssig weil sich Kid Big Mom widmete. Ein Charakter, zu dem Kid kaum einen Bezug hat. Von Law ganz zu schweigen, dessen Intention der Allianz war Kaido zu Fall zu bringen. Hier merkt man einfach, dass Big Mom sowas von deplatziert ist und alles rundum Kaido für mich zerstört wurde.
Schließlich war der Endkampf zwischen ihm und Ruffy ziemlich öde. Verglichen mit dem Kampf gegen Katakuri wo Ruffy aus jeder Faser seines Körpers blutete, scheint es hier so, als wäre er durch das magische Gear 5, was sämtliche Spannung im Kampf heraus nahm völlig unempfindlich gegen die Attacken vom aktuell stärksten Wesen der One Piece Welt. Kaido der noch zuvor als schreckliche Mördermaschine präsentiert wurde, entwickelte sich im Kampf mit Gear 5 zu einer der größten Witzfiguren. Er macht Buggy tatsächlich Konkurrenz. An sich bin ich zufrieden damit, dass Ruffy ihn mit einem Schlag besiegt, was hätte man denn sonst für Optionen? Ihn ins Wasser fallen zu lassen, sodass er ertrinkt? Gear 5 ist echt schrecklich und sehr untypisch für Odas Erzählweise. Mit so einem lächerlichen Power Up, was Ruffy unbesiegbar wirken lässt hat schon Kishimoto Züge, als er sich den Rikoudu Senin aus den Fingern zauberte und Naruto und Sasuke mit Power Ups verwöhnte um den unbesiegbaren Madara zu bezwingen.
Insgesamt mit der schlechteste Endkampf in One Piece. Gerade weil ich mir von Kaido sehr viel erhofft habe. Ich wollte einen Ruffy sehen, der um sein Leben kämpft, nicht mehr laufen kann, aus jeder Öffnung seines Körpers blutet und nicht wie in Tom und Jerry durch die Gegend hüpft und mit Kaido Seil springt.. Da war selbst im Kampf gegen Cracker mehr Spannung geboten.
Ich bin jetzt jedenfalls sehr froh, dass dieser schreckliche Kampf und unendlich lange Arc nun endet und wir endlich mal alle Strohhüte zusammen sehen, ohne Law, ohne Carrot und ohne irgendwelche Pläne. Einfach die Strohhüte für sich, wie sie ein neues Abenteuer erleben. Schlimmer kann es nicht mehr werden, jetzt kommen wieder bessere Zeiten.
Und hey, immerhin kommt jetzt etwas Spannung auf. Um Ruffy und Zorro steht es jetzt ziemlich übel und auch ist ungewiss wie es nun mit Big Mom und Kaido weitergeht. Sie werden ja wohl kaum in Impel Down eingesperrt werden. Und die Marine wird bald eintreffen, hoffentlich mit einem Admiral an Bord, alles andere wäre nicht nachvollziehbar. Vielleicht bekomm ich ja noch so meinen Brook Moment, der mir auf Onigashima fehlte. Wano Kuni an sich wird jetzt bestimmt noch mindestens 10 Kapitel gehen, weil man noch einiges abarbeiten muss.
Zunisha bietet hier wohl die wahrscheinlichste Fluchtmöglichkeit.